Med Basics

Gedankenstützen

Abkürzungen / Eselsbrücken / Konzepte



Wie auch in anderen Berufsgruppen gibt es im medizinischen Sektor spezifisch auf dieser Seite: im Bereich der Notfall- und Akutmedizin einige - ich möchte sie mal so nennen - "Eselsbrücken".  Diese sollen das Handeln vereinfachen und in einigen der hier genannten Fälle auch Abläufe klar strukturieren.  Diese "Konzepte" stammen nicht selten aus jahrelanger Einsatzerfahrung und genau durchdachten und optimierten Abläufen.


Über Ergänzungen & Hinweise würde ich mich sehr freuen!!!



(Als Hinweis, diese drei-fachen Trennungsstriche signalisieren das Ende eines Themenabsatzes.)






Übersicht:


>        ABCDE - Schema

>        SAMPLER

>        Glasgow Coma Scale (GCS) - incl. GCS für Kinder

>        MASKE

>
        Mainz Emergency Evaluation Score

>
        Die 5 tödlichen "H's"

>        IPPAF - Regel

>        ACE-414-Regel

>        GAMS-Regel

>        AEIOU - Regel
       



Schemen, wie beispielsweise das ABCDE-Schema sind Handlungsempfehlungen, welche von nationalen / internationalen Vereinigungen erstellt wurden !!!!   Diese sind nicht meine eigenen Entwicklungen!!!

Zu beachten ist, dass dies Handlungsbeispiele / Vorlagen / Empfehlungen für  Handlungen in gewissen Notfallsitautionen sind, wobei es auch hierbei zu Abweichungen (je nach Notfallgeschehen und Unfallort) kommen kann...










(getreu dem Motto ... Treat first what kills first ...)
 
 
Das ABCDE-Schema ist ein Untersuchungsalgorithmus für die Notfallmedizin zur Untersuchung von Patienten i.d. Akut- / Notfallmedizin. Dabei spielt es keine Rolle ob es sich etwa um einen häuslichen Notfall (etwa der Sturz von der Leiter während des Fenster putzen) oder einen Verkehrsunfall handelt. Das ABCDE-Schema bietet so eine Vorlage zur notfallmäßigen Allrounduntersuchung und ist ein Grundgerüst, an welches man sich halten und dementsprechend handeln kann.
    Hier wird dieser Algorithmus dargestellt und detailiert erläutert.  Wichtiger Hinweis:  Dieser Algorithmus sollte nur von Fachpersonal durchgeführt werden, dar mit unter Fehlinterprätationen / falsche Untersuchungsergebnisse daraus resultieren können.  HINWEIS:  Das Messen des Puls ist nicht mehr Bestandteil der Erste-Hilfe- sowie Erst-Helfer-Ausbildung und ist nur noch von Fachpersonal durchzuführen!!!!




A  -  Atemwege
sind die Atemwege frei??  ...ist überhaupt eine Atmung vorhanden?!  ist der Patient ansprechbar??  Mund-Rachen-Raum-Inspektion;  Reklination;  ggfs. manuelle HWS-Immobilisation;  Atemgeräuasche (Schnarchen, Gurgeln, Stridor, Stille?)

Erläuterungen:
Wichtig hierbei ist festzustellen, ob überhaupt eine Atmung vorhanden ist, ansonsten beginnen die Helfer mit einer Reanimation. Wichtig ist auch, dasss grundsätzlich keine Pulskontrolle - auch nicht für Helfer aus dem medizinischen Bereich - empfohlen wird!
In diesem Punkt werden grundlegende Untersuchungen zur Feststellung der Atemwege durchgeführt.


B  -  Belüftung
Atemfrequenz?!  Atem-Zug-Volumen??  Auskultation des Thorax bds.;  gleichzeitige und -seitige Exkursion des Thorax??  Halsvenenstauung?? eventuell Tracheaverschiebung??  SpO²-Sättigung?!  patholog. Atemmuster??  ggf. O²-Aplikation

Erläuterungen:
=>   Wichtig ist in diesem "Arbeitsschritt" festzustellen, ob die Atmung optimal ist ... oder auch nicht. Hierzu sollte man u.a. feststellen, welche Atemfrequenz pro Minute der Pat. hat, wie hoch/niedrig das AZV ist, aber auch eine Auskultation der beiden Thoraxhälften ist zu empfehlen. Zum Thema Auskulation des Thorax gibt es in der Rubrik "Medizin" näheres zu erfahren, beide Lungenhälften gleichmäßig belüftet?, Halsvenenstauung => Rückschluss über Verletzungsmuster im kardialen Bereich, Tracheaverschiebung bspw. durch traumatische Einwirkung =>  (e.t.) Int. erforderlich?!, ist die Sauerstoffsättigung im Körper ok?!, bei zu geringem O2-Stand=> "Sauerstoff auf die Nase"



C  -  Circulation
Blutdruck, Rekap.-Zeit und Radialispuls??;   in Rückenlage: Oberschenkel;  Hautzustand??

Erläuterungen:
=>   Rekap-Zeit, dabei wird die Durchblutung überprüft. Ein häufig angewendeter Punkt ist der Fingernagel. Wenn man den Nagel komprimiert, wird er hell. Lässt man den Fingernagel wieder los, sollte er nach spätestens zwei Sekunden wieder in der ursprünglichen Farbe sein. Dar es gerade bei weiblichen Patientinnen immer wieder dazu kommt, dass Fingernägel bspw. lackiert sind, ist eine gute Alternative die Stirn. Man komprimiert (MIT GEFÜHL) mit dem Daumen die Stirn und achtet, wie schnell die gedrückte Stelle wieder die Ursprungsfarbe einnimmt.



D  -  Defizite
Blutzucker!!!; Glasgow-Coma-Scale;  Pupillenreaktion;  DMS (Durchblutung - Motorik - Sensibilität)

Erläuterungen:
=>   Blutzucker: ganz wichtig, bei D primär entscheident, aufgrund der Tatsache, dass ein zu niedriger, aber auch zu hoher Blutzucker (Hypoglykämie & Hyperglykämie) können zu extremen Notfällen bishin zu reanimationspflichtigen Situationen führen!!!
=>   Die Glasgow-Coma-Scale (Abk.:  GCS)  ist eine Scale / Ermittlnung zum Feststellen des Gesamtzustandes eines Patienten und dient zur Einordnung:  kritisch / unkritisch.  Diese Scale wird auf der Unterseite GCS noch mal detailierter beäugt. Mittlerweile stehe ich jedoch der GCS fragend gegenüber, hat man fünf Helfer um sich erhält man sechs unterschiedliche Ergebnisse, die Einschätzung ist fraglich und wird von mir persönlich in Notfallsituationen nicht mehr in primären Augenschein genommen.
=>   Pupillenreaktion. Mit Hilfe einer Pupillenleuchte wird festgestellt, wie sich die Pupillen bei Lichteinwirkung verändern. Die normale Reaktion auf Lichteinfall (also ein Zusammenziehen der Pupillen - gleichermaßen - beidseitig) wird als "isocor" bezeichnet. Ebenfalls möglich ist, dass sich die Pupillen ungleichmäßig zusammen ziehen (als "anisocor" bezeichnet), eine garnicht, beide garnicht usw. Dies können Symptome und Hinweise auf eine Einblutung in das Gehirn sein aber auch beispielsweise nach dem Genuss von berauschend-wirkenden Stoffen.



E  -  Entkleiden, Erkunden, Erwärmen
Blutungsräume (Thorax, Bauch; Becken [->  instabil = sofortgies Anlegen der Beckenschlinge], evtl. Prellmarken / Hämatome?!  Blutungen?!  Verbrennungen?!  Fremdkörper?!  eingenässt (eingenässt / gekotet  -> CAVE: mgl. Sympt. für ein Wbsl-Trauma!!!);  ERWÄRMEN!!!!,  spätestens an dieser Stelle: cranio-kaudal Check durchführen!!!

Erläuterungen:
=>   WICHTIG:  SITUATIV ENTSCHEIDEN!!!! Ist es überhaupt nötig die Kleidung zu entfernen!? Kann der Patient eventuell selbstständig die Kleidung ausziehen?!  Nach Mgl. erst im RTW, wo der Patient geschützt vor Umwelteinflüssen (bspw. Regen, ...) ist, aber auch seine Privatsphäre beachtet und gewahrt wird!



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Der Sampler ist ähnlich wie das ABCDE-Schema ein häufig verwendeter Algorithmus für die Untersuchung, bzw. Befragung und Anamneseerstellung eines Notfallpatienten.


S      -      Symptome, Schmerzen
Beginn der Beschwerden, Schmerzen, Lokalisation, Verlauf, Dauer, Einflüsse die zur Verschlechterung / Verbesserung beitragen, Art, Qualität der Schmerzen, Ausprägung, Stärke
           Leitsymptome
           Onset: Symptombeginn, Zeit, Datum
           Palliation / Provokation: Linderung / Auslösung
           Qualität: Charakteristik der Beschwerden
           Region:  Lokalisation, Ausstrahlung
           Stärke:  Skala von 0 - 10
           Time: zeitlicher Verlauf der Symptomatik


A      -      Allergien
ggf. Allergiepass vorhanden?! wichtig vor der Gabe von Notfallmedikamenten!!!


M      -      Medikamtene
Dauermedikation => Rückschluss auf Grunderkrankungen, Ausschluss von Komplikationen mit/ durch Notfallmedikamenten.


P      -      Patientenvorgeschichte
Vorerkrankungen (z.B. Hypertonie / Bluthochdruck, Diabetis Mellitus, Herzrhythmusstörungen, usw.) ggf. liegt ein Patientenausweis vor (bspw. bei Schrittmacherpatienten), Klinikaufenthalte


L      -      Letzte Mahlzeit, Stuhlgang, Abfuhr, Regel, Geschlechtsverkehr, KH-Aufenthalt etc.
Was? Wie viel? Fest? Flüsig?


E      -      Ereignis, was ist neu? was ist passiert? etc., Ereignisse vor dem Symptombeginn
Ereignisse, die zum Notfall /Unfall geführt haben, z.B. Unfallmechanismus oder Tätigkeit kurz vor dem Eintrit von Beschwerden, Begleitumstände ...


R      -      Risikofaktoren



... je nach Fachgebiet / Einsatz (-art) kann man aus der "Eselsbrücke" auch:
SAMLEN und/oder AMPELN machen; N:

N      -      Narkosevergangenheit, Komplikationen, Besonderheiten der Atemwegssicherung??


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MASKE



....  dient als kleine Eselsbrücke. Der Alltag in der präklinischen Notfallmedizin zeigt sich in jedem Fall anders, als im Lehrbuch steht. Wer den Stoff im theoretischen einwandfrei beherrscht, muss in der Praxis bzw. in der Realität noch längst keinen Erfolg haben. So zeigt sich häufig, wer im Skilltraining oder sonstigen Übungsszenarien beispielsweise die Maskenbeatmung einwandfrei beherrscht, auf der Strase noch längst keine perfekte "Bebeutlung" (Beatmung des Patienten mit Hilfe eines Beatmungsbeutels) hinlegen muss.
Auf Grund der verschiedenen Ursachen wie beispielsweise die unterschiedliche Anatomie eines Jeden, gibt es gewisse Punkte, welche eine Bebeutelung erschwierigen. Hierzu gibt es als kleine Eselsbrück - wie bereits eingangs erwähnt - den Begriff  "MASKE". Jeder einzelne Buchstabe steht als Synonym für ein Erschwernis.



M     -     Maske schwierig abzudichten:
Bartträger, Kiefer- und Gesichtsschädelfrakturen

A     -     Alte Menschen:
Kiefergelenksarthrose, Anatomische Veränderungen

S     -     Schnarcher / Stridor
COPD, obstruierte Atemwege (Trauma, Fremdkörper und Verbrennungen als Beispiel)

K     -     KEINE Zähne:
Fest sitzende Prothesen bei Intubationen belassen!

E     -     Erhöhtes Körpergewicht:
Hohe  Drücke bei der Beatmung





Zum "E" für erhöhtes Körpergewicht etwas aus meiner eigenen Erfahrung / Geschichte:  Ich habe noch meine erste Beatmung mit Hilfe eines Beatmungsbeutels in Erinnerung. Dabei handelte es sich um eine Notfallsituation, der Patient war ca. 60 Jahre, 165cm groß (... oder kurz ...) und brachte knapp über 100 kg auf die Wage. Die Beatmung war für mich kein Spaß, dar ein wesentlich höherer Druck auf zu bringen war (auf den Ambu-Beutel), um den Patienten ausreichend mit Sauerstoff versorgen zu können ...  aber man kann nur lernen und ich bin noch heute dankbar dafür, einen Instructor gehabt zu haben, welcher die Ausbildung nach alter Stränge durchführte ....





Quelle:
Auszüge aus dem Handbuch der "ITLS" - "International Trauma Life Support Germany" wurden zur Erstellung dieser Seite verwendet.



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Mainz Emergency Evaluation Score  (MEES)



"Wie gut war unsere Arbeit?!"
Dies lässt sich mit dem hier gezeigten Mainz Emergency Evaluation Score (MEES) nach einem Einsatz an Hand der erhobenen Patientendaten ermitteln.





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Die 5 tödlichen „H's“

> Hypoxie

> Hypovolämie

> Hypoperfusion

> Hypotherapie

> Hypothermie

 

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IPPAF-Schema: Schema zur Untersuchung

I Inspektion (das Betrachten)

P Palpation (das Betasten / Abtasten)

P Perkussion (das Beklopfen)

A Auskultieren (das Abhören)

F Funktionskontrolle



 

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ACE-414-Regel: Eselsbrücke für Gefahren am Einsatzort:

 

A Atemgifte

A Ängste

A Ausbreitung der Gefahr

A Atomare Gefahren

 

C chemische Gefahrstoffe

 

E Einsturz

E Elektrizität

E Ekrankung(en)

E Explosionen


 

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GAMS-Regel für das Verhalten bei Gefahrguteinsätzen:

 

G Gefahr erkennen

A Abstand halten

M Menschenrettung

S Spezialkräfte anfordern

 

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A-E-I-O-U -Regel: Merkregel für mögliche Ursachen eines Scheintodes

 

A Anämie, Anoxie, Alkohol

E Epilepsie, Elektrizität

I Injury

O Opium, BTM, Schlafmittel

U Unterkühlung, Urämie

 

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